Hobbes, Kant und heutige Menschenrechtskonzeptionen

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genheit im Ernstfall“ sichern half. 8 Aber nach Wegfall der für diese Beschreibung essentiellen Bausteine nach dem Zusammenbruch der Blöcke – wie die „Unmöglichkeit der elementaren Vertrauensbildung zwischen den Individuen oder eben den Einzelstaaten“ 9 aufgrund vermehrter gemeinsamer Anstrengungen der Völkergemeinschaft unter dem Dach der Vereinten Nationen im Irak, im Kosovo, in Zy- pern, im Nahost bei der Palästinenserfrage, in Osttimor usw. – war es nun möglich, im Laufe des letzten Jahrzehnts des letzten Jahrhun- derts dieses Mosaik dahingehend zu modifizieren, dass dieser gesetz- lose, potentiell lauter Krieg beinhaltende Zustand einmündet in einen Zustand „internationaler Sicherheit und gesellschaftlichen Wohl- stand[es]“ unter dem freiwillig gewählten Dogma einer „moralisch geregelte[n] Kooperation“ 10 . Auch wenn es seit 1948 bereits 56 Friedenssicherungseinsätze gege- ben hatte 11 , so umfasste diese moralisch geregelte Kooperation heute fast sämtliche Staaten, die sich unter dem Dach der united nations zusammengefasst haben, und man wünscht sich trotz der immer mehr zunehmenden Anzahl an Bürgerkriegen und Gewaltausbrü- chen, humanitären Katastrophen und Kriegen mit Völkermordansät- zen 12 , dass eine bereits bei Kant formulierte Idee des Ideals einer friedlichen Konstruktion der Völker vorherrschen könnte, der es nachzueifern gilt und deren Durchsetzung (im Gegensatz zu der An- 8 alle im Satz verwendeten Zitate bei: Honneth, Axel. Universalismus...? Bedingungen und Grenzen einer Politik der Menschenrechte. In: Matthias Lutz-Bachmann/ James Bohman (Hrsg.). Frieden durch Recht. Kants Frie- densidee und das Problem einer neuen Weltordnung. Frankfurt/Main. Suhr- kamp, 1996, S. 272, Z. 16ff 9 Honneth, Axel. Universalismus...?, a.a.O., S. 272, Z. 25f 10 dieses und das Zitat zuvor bei: Honneth, Axel. Universalismus...?, a.a.O., S. 273, Z. 14f 11 Stand 2003, Quelle: Vereinte Nationen 12 vgl. diese Ansicht immer mehr zunehmenden Konflikte trotz größerer internationaler Zusammenarbeit seit Zusammenbruch der sich gegenüber- stehenden West- und Ostmächte bei: Honneth, Axel. Universalismus...?, a.a.O., S.273f, Z. 29ff

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